Die Pulsnitzhalle war zum Bersten voll.
Eine große Bühne bildete am Samstag die Kulisse zur 6. Lausitzmeisterschaft des Karnevalverbandes Lausitz.
430 Karnevalisten stellten sich dem Wettbewerb.
Bei den Erwachsenen heimsten die Clubs aus Großräschen, Rangsdorf und Bad Muskau die meisten Jury-Punkte ein.
Gefordert waren Rhythmusgefühl, exakte Schrittfolge und sportliches Können.

Der Schlachtruf des jeweiligen Clubs wird noch mal geübt, in leuchtenden Farben gekleidete Funkenmariechen sind bei ihren Dehnungsübungen zu beobachten.
Stimmungsmusik schallt aus den Boxen und vorn auf der Bühne präsentieren sich Funkenmariechen, Garden und Schautanzgruppen vor einer kritischen Jury.

Die Organisatoren vom Schwarzheider Carnevalclub e.V. (SCC) sind voll im Einsatz.
Sie regeln den Einlass, speichern die Juryentscheidungen im Computer, kümmern sich um Musik und Kulinarisches.
Einen ganzen Tag von morgens 9 Uhr bis zum späten Abend haben sich die Karnevalisten aus Brandenburg und Sachsen dem Wettbewerb gestellt.

„Immerhin sind mit allen Nachmeldungen etwa 430 Leute hier im Wettbewerb“, freut sich Sven Schippan vom SCC.
Sven Schippan ist einer der Organisatoren des Treffens, zu dem sich nach Angaben des Ausrichters etwa 800 bis 900 Gäste und Aktive eingefunden haben.
In der Halle herrscht entsprechendes Getümmel.
Gespannt verfolgen die Schaulustigen und Aktiven die Schritte, Drehungen und Sprünge der Einzel- und Gruppentänzer.
Nicht nur bei den Auftritten muss alles stimmen, auch bei der Organisation.
„Die Vorbereitungen haben schon im August begonnen“, erzählt Sven Schippan.
Gleichzeitig sei die Meisterschaft auch das zwölfte Freundschaftstanzturnier des SCC.
Ganz klar, dass sich die Schwarzheider Karnevalisten auch in mehreren Disziplinen der Konkurrenz stellen. Nacheinander werden Entscheidungen in drei Altersgruppen und verschiedenen Disziplinen getroffen.
Die Teilnehmer der jüngsten Gruppe sind zwischen sechs und elf Jahren alt.
Überglücklich strahlt Laura Buder, die als Funkenmariechen den Schwarzheider Club vertrat.
„Dass ich Landesmeisterin werde, damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich die Zehnjährige.
Nun darf sie an der Landesmeisterschaft im karnevalistischen Tanzsport am 23. Januar in der Pulsnitzhalle wieder um einen Pokal tanzen.
Allein auf die große Bühne zu gehen, fiele ihr nicht schwer.
„Am schwierigsten war der Rückwärtsüberschlag“, gesteht Laura.

So locker wie es für den Laien aussieht, ist das lustige Treiben auf der Bühne gar nicht.
Langjähriges Training ist nötig, um die fast akrobatischen Darbietungen zu erlernen.
Laura trainiert seit zwei Jahren zweimal in der Woche.
Gewonnen haben in dieser Altersgruppe im Gardetanz der SCC und im Schautanz der Winklische Carnevalclub 1998 e.V.. In der mittleren Altersgruppe, den Junioren, die zwischen zwölf und 15 Jahren alt sind, konnten die Clubs aus Schwarzheide, Eberswalde und Eggersdorf die gestrengen Wertungskriterien erfolgreich erfüllen.
Bewertet wurden nicht nur Choreographie und Schwierigkeitsgrad, auch die Uniform, die Frisur und die Ausstrahlung wurden beurteilt und mit Punkten versehen.
Jeder Kampfrichter konnte für diese und weitere Kriterien bis zu 100 Punkte vergeben.
Das sportliche Können der Karnevalisten ist genauso wichtig, wie Rhythmusgefühl und exakte Ausführung der Schrittfolgen.
Beim Schautanz ist Kreativität bei der Themen- und Kostümwahl gefragt. Die diesjährigen Darbietungen reichten von Westernhelden, die ein imaginäres Lasso schwenkten über die Muppet Show bis zu einer Gruppe kleiner „Chinesen“, die mit trippelnden Schrittchen etwas erzählen.

Applaus gab es reichlich in der Pulsnitzhalle, während die Tänzer mit bangen Blicken auf die schwarzen und weißen Zahlentafeln der Jurymitglieder schauten.
Die höchsten Punktzahlen gaben die Kampfrichter den Clubs aus Großräschen, Rangsdorf und Bad Muskau, die in der Altersgruppe der Erwachsenen antraten.
Bis zum nächsten Leistungsvergleich sind sie die Lausitzmeister der Karnevalisten.

Jana Wieduwilt