Als die letzten Sportler des karnevalistischen Tanzes am späten Samstagabend die Ortrander Pulsnitzhalle verlassen, haben die Helfer um Organisationschef Sven Schippan vom Schwarzheider Carneval Club SCC noch lange nicht Feierabend.
Denn die Pulsnitzhalle muss schon am Sonntagfrüh wieder für andere Zwecke vorbereitet sein.
Gemeinsam mit dem Ortrander Hallenpersonal heißt es also: Anpacken.

Die Helfer sind schon viele Stunden auf den Beinen, um die 15. Landesmeisterschaft im karnevalistischen Tanzsport auszurichten.
Seit Jahren ist es eine Tradition, dass diesen großen Wettkampf um die Fahrkarten zur Norddeutschen Meisterschaft der SCC organisiert, der Karnevalverband Berlin/Brandenburg ist Veranstalter.
Insgesamt starteten 22 Vereine, knapp 480 Sportler zeigten auf der über 100 Quadratmeter großen Bühne ihr Können in vier Disziplinen.
Jeder Verein bringt viele Helfer, Daumendrücker und Trainer mit, dementsprechend bunt sieht die Pulsnitzhalle während der Tänze aus.

Doch Cheforganisator Sven Schippan vom SCC ist die Ruhe selbst: „Wir machen es ja nicht zum ersten Mal.
Der Obmann Stephan Mohr aus Neuenkirchen - ein unabhängiger Beobachter - hatte keine Beanstandungen.“
Entspannt kann Sven Schippan auch sein, denn er hat zahlreiche Helfer zur Seite, die an allen Stellen dafür sorgen, dass sich die Sportler und Gäste rundum wohl fühlen.
Weil die Umkleiden der großen Halle trotz aller Großzügigkeit für all die vielen Garden, Tanzmariechen und Paartänzer nicht ausreicht, nutzen die Karnevalisten auch die Ortrander Grundschule als Umzugsort.
„Dafür und für die insgesamt großartige Unterstützung durch die Stadt Ortrand sind wir sehr dankbar,“ kommentiert Sven Schippan die optimalen Bedingungen für die Landesmeisterschaft in der Pulsnitzstadt.
Während die Juroren die Gardetänzer der drei Altersklassen nach Punkten bewerten, herrscht hinter den Kulissen ein emsiges Treiben.

Die SCC-Versorgungsministerin Martina Ehmke kümmert sich mit rund 15 Helfern darum, dass die Sportler und Gäste reichlich zu Essen und zu Trinken bekommen.
Warme Gerichte und allerlei gesunde Snacks haben die Schwarzheider im Angebot.
„Wir transportieren alles, was wir brauchen, hierher“, berichtet die ehrenamtliche Versorgungsministerin.
Vieles wird schon am Vorabend vorbereitet, Brötchen und Aufstrich werden in aller Frühe am Tag der Meisterschaft geliefert und von Dutzenden flinken Händen an die Hungrigen verteilt.
Besonders gut jedoch geht Kaffee: „Wir brauchen runde zehn Kilo Kaffee, die sind in wenigen Stunden alle“, plaudert Martina Ehmke aus der Statistik der gigantischen Meisterschaft.

Aber auch hier herrscht professionelle Atmosphäre: „Wir haben im Laufe der Jahre Checklisten erarbeitet, die wir in jedem Jahr verfeinern - so hält sich das ‚Vergessene' in Grenzen.“

Sven Schippan ist schon seit Freitag mit den Vorbereitungen beschäftigt.
Mit zahlreichen Ehrenamtlichen wird die Halle ausgelegt, die Bühne aufgebaut und beim Aufbau der Bestuhlung geholfen.
Die Musikanlage wird geprüft.
David Hamann hat die Urkunden im Rechner, der Drucker steht gleich daneben, um während der Meisterschaft schnell die Urkunden ausdrucken zu können.
Akribisch werden die Schilder mit den später alles entscheidenden Ziffern zurechtgelegt.
Die Schwarzheider, die in fast allen Disziplinen und allen Altersgruppen antreten, sehen am liebsten die neun vorn, also Werte ab 90 aufwärts.
Am Meisterschaftstag wird dann sehr oft eine 80er-Wertung von den sieben Juroren, die aus ganz Deutschland kommen, angezeigt.

Die Musik übrigens, die zu jeder Darbietung der Tänzer dazugehört, wird erst am Meisterschaftstag abgegeben und aus dem verschlossenen Umschlag kurz vor dem Auftritt entnommen.
„Da muss alles seine richtige Ordnung haben“, erklärt Sven Schippan.

Die Karnevalisten sind eine große Familie - auch wenn bei der Landesmeisterschaft jeder Punkt zählt.
In der Jugend, der jüngsten Altersgruppe zwischen sechs und elf Jahren, steht der Annahütter Kanevals-Club 1948 im Schautanz auf dem Siegertreppchen.
Im Gardetanz verfehlt Schwarzheide nur knapp den dritten Platz.
In der Klasse der 12 bis 15-Jährigen punktet der Großräschener Carneval Club Rot-Weiß 1964 mit einem dritten Platz im Gardetanz.
Die Großräschener holten den Meistertitel im Gardetanz der Altersklasse ab 16 Jahren. Schwarzheide ertanzte sich Platz 3 in dieser Klasse.

pm/eb